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Die Eck-Bibel von 1602

4. revidierte Auflage aus Ingolstadt

Eck-Bibel

gedruckt in Ingolstadt 1602

katholische Gegenbibel

 

BIBEL ALT VNND NEW TESTAMENT

NACH DEM TEXT IN DER H. KIRCHEN GEBRAUCHT:

ERSTLICH DURCH D. JOANN ECKEN / MIT FLEISS AUFF HOCHTEUTSCH VERDOLMETSCHT

 

Überaus seltene Ausgabe aus dem Verlag von Eder für Angermayer (Ingolstadt)

 

 

1537 erschien die sog. „Eck-Bibel“ von dem Ingolstädter Theologen Johann von Eck (1486–1524), einem der größten Luthergegner, er stand Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 gegenüber.. Diese Eck-Bibel entstand im Auftrag des bayerischen Herzogs Wilhelm IV. und heißt in dem Titel:

 

Alt und new Testament, nach dem Text in der hailigen kirchen gebraucht, durch doctor Johan. Ecken, mit fleiß, an hohteutsch verdolmetscht

 

Als hochdeutsche Übersetzung kann man diese Bibel nun allerdings gerade nicht bezeichnen! Sie ist nicht im Lutherdeutsch, sondern in einem sehr bairischen Oberdeutsch abgefasst, ähnlich der Maximilianischen Kanzleisprache. Damit grenzte sich Eck auch sprachlich von der Bibelübersetzung Martin Luthers ab. Gerade deshalb blieb sie allerdings in ihrer Verbreitung stark beschränkt.

 

Dafür war sie aber in den katholischen Gebieten, vor allem im Kurfürstentum Bayern, im Erzbistum Salzburg und in Österreich, lange Zeit in Gebrauch.

 

1602 erschien eine 4. Auflage der Eck-Bibel in Ingolstadt. Es ist eine revidierte Fassung nach der neuen Sixtina-Vulgata und zugleich die erste Ausgabe dieser Bearbeitung durch den Franziskaner Tobias Hendschele (auch Hendschel, Henschel und Hentschel), der als Professor der Moraltheologie in Wien wirkte und von dem literarische Zeugnisse von 1589 bis 1617 nachweisbar sind; die Lebensdaten des Mannes sind nicht bekannt.

 

Titel:

Bibel. Alt unnd New Testament : Nach dem Text in der H. Kirchen gebraucht / Erstlich durch D. Joann Ecken/ mit fleiß auff Hochteutsch verdolmetscht. Jetzt aber von newem mit grosser Mühe/ nach dem jüngst Lateinischen Exemplar Sixti V. inzifferirt/ und in vielen Capitulen/ an gemangelten Versickeln trewlich ersetzt/ gebessert/ und gemehrt mit einem sehr reichlichen Indice ... Durch F. Tobiam Hendschelium, Franciscaner Ordens/ de Observantia, H. Schrifft Doctorn

 

 

 

Die Ausgabe von 1602 gehört zu den seltensten Frühdrucken der katholischen Gegenbibeln. Im Oktober 2019 konnte die Bibelausstellung Sylt ein ausgezeichnet erhaltenes Exemplar der überaus seltenen Bibel in der Schweiz erwerben.

 

VD17 824:704144B

Auktion wohl diese 

 

Standorte:

 

- Hannover, Stadtbibliothek

        

- Universitätsbibliothek Eichstätt

        

- Ingolstadt, Stadtbibliothek

       

Nicht im STC, nicht im Katalog der Bibelsammlung der Württembergischen Landesbibliothek und bei Stalla.