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Biblia Latina - Vulgata 1504 mit Kommentaren

Die lateinischen Bibeldrucke im Gefolge Gutenbergs

Biblia cum postillis Hugonis de Sancto Charo.

Basel, Johann Amerbach für Anton Koberger in Nürnberg, 1504

Teil III (Druckfehler ist Teil IV) Jeremia-Machabaei

 

Die Bibelausstellung Sylt zeigt im Original eine Postinkunabel von 1504 (mit ausgemalten Initialien).

Der lateinische Bibeltext ist von reichen Kommentaren umgeben. Der Bibeltext ist nur der, im Kasten. Der Rest ist Kommentar.

 

Sie können DIGITAL diesen Bibeldruck (allerdings eine etwas frühere Ausgabe) auf den Seiten der Bayrischen Staatsbibliothek durchblättern.

 

 

VD16 B 2582; Adams B 984; Hase 451, 222; Heckethorn 44, 31; Panzer VI, 179, 32; Proctor/Isaac 14142

 

Hugo <de Sancto Caro> / Leontorius, Conradus / Epp, Georg: ... pars huius operis: contine[n]s textum biblie, cu[m] postilla domini Hugonis Cardinalis ..., Bd.: 4 (sic! ist Bd. 3), Quarta (sic! Tertia) pars huius operis: contine[n]s textu[m] ... Prophetaru[m] et librorum Hieremie et eiusde[m] Thren[orum], Baruch, Ezechielis, Danielis, Osee, Johelis, Amos, Abdie, Jone, Michee, Naum, Abacuk, Sophonie, Aggei, Zacharie, Malachie, Machabeoru[m] ij., [Basel], [1504]

 

 

Aus dem Auktionskatalog von Bassenge (Berlin)

Biblia mit Postilla des Hugo de Sancto Caro. (Insgesamt) 7 Bände. 2 Spalten. 58-59 bzw. 70 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 26,3 x 17,2 cm. Format: 34 x 23 cm.  Die Monumentalausgabe der Basler Bibel von Johann Amerbach für Anton Koberger ist eines der umfangreichsten, aufwendigsten, bedeutendsten Buchprojekte nach Gutenbergs B-42 überhaupt, das noch ganz im stilistischen Gewand der kostbaren Frühdrucke, in ausgezeichneter Typographie, auf festem Papier (noch ohne Titel und nur im Kolophon untergebrachten Druckerangaben) erscheint - und einen würdigen, eindrucksvollen Schlusspunkt der Inkunabelzeit bildet.

 

Es ist die Zeit, in der die Druckkunst von ihrer Erfindung über knappe 50 Jahre hindurch Blüten hervorbrachte, die in den folgenden 500 Jahren nie wieder erreicht, geschweige denn übertroffen werden sollten. -- -- Der zweispaltige Bibeltext in 58-59 Zeilen wird links und rechts von einer Klammerglosse bis zu 70 Zeilen umflossen und lässt einen breiten Rand zu, auf dem als Marginalien Querverweise für die innerbiblischen Zitatstellen gedruckt wurden - ein typographisches Meisterwerk der Baseler Buchdruckkunst.

 

Die Kommentare stammen von dem um 1200 in Saint-Cher in der Dauphiné geborenen und 1263 in Orvieto gestorbenen Dominikanerprovinzial und päpstlichen Rat Hugo de Sancto Caro (Hugo de Saint-Cher), der als Berater und Diplomat der Päpste Gregor IX. und Innozenz IV. wirkte. Sein Hauptwerk, der vorliegende Kommentar, wurde als einflussreichste Exegese der Heiligen Schrift über das ganze Mittelalter hindurch rezipiert, zitiert und weitergegeben - und prägte damit ganze Generationen von Theologen.

 

Amerbachs Kodifizierung des mittelalterlichen Kommentars aus der Feder des Hugo de Sancto Claro im monumentalen Typendruck setzt damit auch einer theologischen Richtung einen strahlenden Schlusspunkt, jenseits von dem dann mit dem Einzug von Humanismus und Renaissance sich auch eine ganz neue Weltsicht ausbreiten sollte, die die mittelalterliche Theologie schließlich ganz ablösen wird.

 

Beschreibung: Es handelt sich um sechs Bände, vier für das AT und zwei für das NT. Zwei Buchdrucker arbeitete an der sechsbändigen Ausgabe zwei Jahre.