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Qumran-Texte D I G I T A L - Dank Google!

Millionen Dollar für Fotos von altem Leder ...

 

Jerusalem/Westerland (idea)

 

Die israelische Altertumsbehörde und der Internetkonzern Google wollen rund 30.000 Fragmente der Schriftrollen vom Toten Meer für das Internet aufbereiten. Früchte der Zusammenarbeit sind nun für alle ersichtlich!

 

Seit September 2011 können die drei berühmten Schriftrollen aus Höhle 1 sowie die Tempelrolle aus Höhle 11 Dank modernster Digitaltechnik im Internet bis ins kleinste Detail angesehen werden.

 

www.dss.collections.imj.org.il/
 

Foto oben (von rechts nach links):

Dr. Adolfo Roitman (Kurator vom Schrein des Buches / Rollenmuseum in Jerusalem - Israelmuseum) zusammen mit dem Digitalphotographen Ardon Bar Ham und Irene Levit, eine der wichtigsten Frauen hinter den Schriftrollen vom Toten Meer (ebenfalls Schrein des Buches)

 

Die Schriftrollen waren seit 1947 in einer Höhle nahe der Ruinen-Stätte Qumran entdeckt worden. Dabei handelt es sich um etwa 900 verschiedene Schriften. 250 sind Bibeltexte, die übrigen religiöse Literatur aus dem dritten bis ersten vorchristlichen Jahrhundert.

      Nach Ansicht des deutschen Qumran-Experten Alexander Schick (Westerland) sind für Christen insbesondere die nicht-biblischen Schriften interessant, weil sie den jüdischen Hintergrund des Neuen Testamentes beleuchten. So enthalte die in Qumran gefundene Gemeinderegel die Aufforderung, Feinde zu hassen, und beweise dadurch, dass Jesus in der Bergpredigt zu Recht kritisierte, dass Juden zum Feindeshass aufgerufen seien. Weil dieses Wort nicht im Alten Testament stehe, hätten zahlreiche Theologen angenommen, dass es sich um eine Erfindung Jesu handele. „Je mehr Wissenschaftler die Möglichkeit bekommen, sich mit dem Schriftrollen zu befassen, desto mehr neue Erkenntnisse sind zu erwarten“, sagte Schick gegenüber idea. Zwar seien die Texte bereits in Buchform veröffentlicht, jedoch meist nur in Bibliotheken vorhanden.

    Die licht-, temperatur- und luftfeuchtigkeitempfindlichen Originale werden in Dunkelkammern des Israel-Museums in Jerusalem aufbewahrt. Dort sind sie nur wenigen Forschern zugänglich. Auf Fotografien aus den fünfziger Jahren ist teilweise mehr zu erkennen als auf den Originalen im heutigen Zustand. In den Spezialräumen wurden auch alle Fotos in Zusammenarbeit mit Google gemacht.

           Die Projektleiterin, Pnina Schnor vom Israel-Museum, kündigte an, auch Transkriptionen, Übersetzungen und alle Literaturhinweise zu veröffentlichen. Sie rechnet mit Kosten von umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro.

 

Im Dezember 2012 stellte die Israelische Antikenverwaltung rund 5000 Fotos der Fragmente ins Netz (siehe meinen Bericht).

Auf dieser Seite können nun auch die Fragmente mit hochauflöslichen Fotos betrachtet werden -> www.deadseascrolls.org.il/

 

Bei den aktuellen Fotos der Qumranhöhlen wurde u.a. auf das Archiv von Alexander Schick (Qumran- & Bibelausstellung Sylt) zugegriffen,  einem der grössten Fotoarchive ausserhalb Israels zu den Schriftrollen vom Toten Meer.

 

http://www.deadseascrolls.org.il/learn-about-the-scrolls/introduction